Mario Roncoroni leitet die Berner Schuldenberatung. Er hilft Leuten in Zahlungsnot. Und seit langem kritisiert er die hohen Zinssätze für Privatkredite: «Die Zinssätze in der Schweiz liegen drei Prozent über dem europäischen Mittel.» Dass das nicht so sein muss, will die Migrosbank jetzt beweisen. Sie verlangt neuerdings von Kunden, die den Kredit übers Internet beantragen, nur noch 5,9 Prozent Zins – zwei Prozent weniger als vorher.
Die Migrosbank sagt, eine günstigere Informatik-Lösung habe den tieferen Zinssatz ermöglicht. Die Kosteneinsparung gebe man jetzt an die Kunden weiter. Profitieren können zwar nur Online-Kunden. Die Migrosbank rechnet aber aufgrund bisheriger Erfahrungen damit, dass in Zukunft 90 Prozent der Privatkredit-Kunden über das Web hereinkommen.
Der Chef der Migrosbank, Harald Nedwed, hofft auf eine Verdoppelung des Kreditvolumens – von 600 Millionen auf 1,2 Milliarden Franken. Das wären dann rund 15 Prozent Marktanteil. Doch schon ein kleinerer Marktanteil-Zuwachs setzt die Konkurrenten unter Druck, ihre Zinssätze ebenfalls zu senken. Diese liegen zum Teil horrend hoch – bei bis zu 14,5 Prozent (siehe Tabelle im pdf-Artikel). Sinken die Zinsen auf breiter Front um zwei Prozent, sparen die Schuldner gut 130 Millionen Franken – pro Jahr.
5,9 Prozent auf die Zinsfahne geschrieben
Die Sparzinsen sind lausig, die Hypozinsen tief. Nur die Zinsen für Privatkredite sind bisher enorm hoch geblieben. Doch jetzt geht die Migrosbank auf 5,9 Prozent hinunter.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden